Richard Kropf gewinnt Stückewettbewerb
Stückewettbewerb der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater entschieden
Grimme-Preisträger Richard Kropf macht das Rennen
Theaterchef Martin Woelffer und sein Mitarbeiter und Initiator des Stückewettbewerbs, Daniel Krauss, sind hochzufrieden. Beim Wettbewerb um ein Stipendium über 5000 €, gestiftet von der Heinz und Heide Dürr Stiftung, in Kooperation mit dem Verein Freunde und Förderer der Komödie am Kurfürstendamm Berlin e. V. und dem tollkühnmedia Verlag, konnte sich der Autor Richard Kropf mit seinem Exposé „Frost“ durchsetzen. Darin geht es um Mann, der seiner Familie an seinem 75. Geburtstag eröffnet, dass er sich nach seinem Tod einfrieren lassen möchte. „Ich möchte ´Frost´... nicht als didaktisches Lehrstück über die Möglichkeit und Grenzen der Wissenschaft erzählen, sondern als Komödie mit viel Witz, mit einem Schwerpunkt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und einem hohen Identifikationspotenzial für das Publikum“, führt der Autor aus.
Für Martin Woelffer war „Frost“ nach Studium aller Exposés von Anfang an der Favorit. „Das Thema ist sehr heutig, aber trotzdem ungewöhnlich, die Dialoge pointiert, die Figuren stimmig“, lobt der Theaterchef, der erfreut ist über das hohe Niveau der Einreichungen. „Ich bin begeistert von den wirklich großartigen und kreativen Exposés, die wir bekommen haben. Das zeigt mir, dass wir bei den Schreibenden einen Nerv getroffen haben und dass es auch in Deutschland einen Pool von Kreativen gibt, die - wie wir - Lust auf Komödien mit Tiefgang haben.“
Wie geht es weiter mit „Frost“?
Autor Richard Kropf wird den Komödienstoff nun ausarbeiten. Er, Daniel Krauss und Martin Woelffer finden gemeinsam einen Termin für die Uraufführung und arbeiten an der Besetzung für die insgesamt acht Schauspielerinnen und Schauspieler.
Zu Richard Kropf
Richard Kropf wurde 1979 in Berlin-West geboren. Er begann eine Karriere als Schauspieler und absolvierte eine Ausbildung am Lee Strasberg Institute in New York, bevor er 2005 den Kurzfilm „Bum Bum“ schrieb und gemeinsam mit Marcus Schuster inszenierte. In der Folge fokussierte er sich auf das Drehbuchschreiben und war unter anderem Co-Headwriter der SAT1-Serie „Der letzte Bulle“ (2011). Er schrieb u.a. den Dresdner „Tatort“ „Level X“ (2017) und war Creator und Headwriter der VOX-Serie „Das Wichtigste im Leben“ (2019). Seit 2012 arbeitet er im Team zusammen mit Hanno Hackfort und Bob Konrad. Gemeinsam entwickelten sie als Autoren die Serien „Koslowski & Haferkamp“ (ARD), „Soko Potsdam“ (ZDF), „You Are Wanted“ (Amazon Prime Video), „4 Blocks“ (TNT Serie), sowie „Labaule & Erben“ (SWR). „4 Blocks“ wurde mit sechs Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen sowie drei Deutschen Fernsehpreisen prämiert. Die Serie erhielt zudem die Goldene Kamera sowie den Grimme-Preis. Richard Kropf ist außerdem seit fünf Jahren Mentor im Programm „serial eyes“ der dffb. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Wer war auf der Shortlist?
Weitere vier Autorinnen und Autoren konnten überzeugen: Da ist einmal Sönke Andresen mit seiner Klimakatastrophenkomödie „Der letzte Pinguin“. Auch er ist Grimme-Preisträger. 2019 wurde er für sein Drehbuch „Familie Lotzmann auf den Barrikaden“, verfilmt von Axel Ranisch, mit der renommierten Auszeichnung geehrt.
Die Autorin Constanze Behrends konnte die Jury mit ihrem Stück „Loveboat oder Relationship – Wahre Liebe rostet nicht“ für sich gewinnen. Die Schauspielerin, Autorin und Regisseurin gründete das prime time Theater in Berlin-Wedding. 2016 brachte sie ihr erstes Drama „Beziehungskiste“ auf die Bühne des Heimathafen Neukölln. Am 18. September hatte ihre Inszenierung „Swinging Bells“ Premiere an der Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg.
Ebenfalls auf der Shortlist ist das Team Florian Stanek und Sebastian Brandmeir. Die beiden reichten die Idee zu einer Musikalischen Komödie ein: „Reife Damen“. Auch sie haben vielfältige Erfahrungen im Bereich Unterhaltungstheater. So wurde Florian Stanek 2018 als „Bester Darsteller in einer Hauptrolle“ mit dem Deutschen Musicalpreis geehrt.
Karsten Laske hat die Wohnungsfrage in seinem Exposé „Balkon nach Süden“ ins Zentrum gerückt und ist damit bei der Jury gut angekommen. In seiner Hauptstadtkomödie treffen vier Figuren aufeinander, die divers wie Berlin sind. Alle wollen nur das eine: Die Wohnung mit dem Balkon nach Süden. Laske ist freier Autor und Regisseur. Für die ARD-Doku-Reihe „Damals in der DDR“ wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Er erhielt die Goldene Lola für „Mein Bruder, Hitlerjunge Quex“ und den Leonhard Frank Preis für das Theaterstück „Terrorkind“.
Die Jury
Die Jury bestand aus Verena Engelhardt, die den tollkühnmedia Verlag vertritt, bei diesem Projekt Kooperationspartner. Daniel Krauss, Schauspieler und Mitglied der Künstlerischen Leitung der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater, Inka Löwendorf, Mitglied der künstlerischen Leitung, Schauspielerin und Regisseurin am Heimathafen Neukölln. Mark Needham arbeitet als Autor und Producer für Film, Fernsehen und Theater. Martin Pohlmann ist als freier Dramaturg und Kneipenwirt tätig. Sonja Valentin ist Dramaturgin an Theatern in Hamburg, London und Berlin, Martin Woelffer, Theaterchef der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater.