Roter Hahn im Biberpelz
Die Waschfrau Wolff ist buchstäblich mit allen Wassern gewaschen und fest entschlossen, sich und ihre Familie zu Wohlstand zu bringen. Dafür sind ihr auch Diebstähle und kleine Gaunereien recht. Ihre Familie spannt sie geschickt für ihre Zwecke ein. Das Gewissen plagt sie dabei nicht, da ihre „Opfer“ stets wohlhabende Leute sind. So verschwindet zum Beispiel plötzlich auf unerklärliche Weise der nagelneue Biberpelz von Rentier Krüger ... Der Amtsvorsteher des Ortes, der selbstgefällige Baron von Wehrhahn, will für Ordnung sorgen und die Diebstähle aufklären, wird dabei aber mühelos von Frau Wolff hinters Licht geführt.
Zehn Jahre später: „Mutter Wolffen“ hat in zweiter Ehe den Schuhmachermeister Fielitz geheiratet. Aber sie hat noch mehr vor. Vom Dorfnachbarn Grabow hat sie sich abgeschaut, wie man die häuslichen Gegebenheiten kostengünstig aufpoliert: durch Brandstiftung und Versicherungsbetrug. Also geht an einem windigen Herbsttag ihr Haus tatsächlich in Flammen auf. Durch Frau Fielitz’ Manipulation fällt der Verdacht der Brandstiftung auf den Sohn des ehemaligen Gendarms Rauchhaupt, den geistig zurückgebliebenen Gustav. Wieder führt sie den Amtsvorsteher Wehrhahn hinters Licht.
Die mit Witz und halbseidenen Mitteln nach Sicherheit strebende Frau Wolff aus dem „Biberpelz“ wird im „Roten Hahn“ zur gewissenlosen Kleinbürgerin.
Mit Respekt vor dem Original legen Jan Liedtke und Philippe Besson einen neuen Hauptmann vor: Durch geschicktes Verdichten und Ineinandergreifen beider Handlungsstränge gelingt es, die Rolle der „Mutter Wolffen“ mit ihrer ganz eigenen Definition von sozialer Gerechtigkeit in den Mittelpunkt zu stellen – eine Paraderolle für Katharina Thalbach!
Unter der Regie von Philippe Besson spielen Katharina Thalbach, Pierre Besson, Anna Thalbach, Nellie Thalbach, Roland Kuchenbuch, Julian Mehne, Jörg Seyer und erstmals auch Philippe Besson.
Besetzung
Spieldauer: 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause
Die Vorstellungen am 3. + 4.12.2015 fallen leider aus. Die Wiederaufnahme beginnt erst am 5.12. Die beiden Termine werden aber an das Ende der Vorstellungsserie angehängt, so dass die Vorstellungserie erst am 3.1.2016 und nicht 31.12.2015 endet.
Pressestimmen
Eine Auswahl an Interviews mit den Schauspielern, Beiträge und Kritiken zum Stück gibt es hier:
Portrait über die Familie Thalbach/Besson in der Berliner Morgenpost vom 14.01.2014
Portrait über die Familie Thalbach/Besson im Tagesspiegel vom 14.01.2014
Beitrag in der Sendung "Stilbruch" (rbb) vom 16.01.2014
Beitrag in der Sendung "Titel Thesen Temperamente" vom 19.01.2014
Kritik auf www.nachtkritik.de vom 20.01.2014
Kritik im Neuen Deutschland vom 21.01.2014