Rosige Aussicht
nach dem Broadway-Erfolg „Grand Horizons“, neue Spielstätte: Komödie am Kurfürstendamm im Theater am Potsdamer Platz
Nancy French reicht’s. Jetzt will sie’s wissen. Beim Abendessen eröffnet die pensionierte Bibliothekarin, die auf die 80 zugeht, ihrem Ehemann Bill, Apotheker im Ruhestand, mit dem sie seit 50 Jahren verheiratet ist, dass sie sich scheiden lassen will. „Na gut“, lautet seine lapidare Antwort.
Hier könnte das Stück zu Ende sein. Doch das Paar bewohnt seit kurzem ein hellhöriges Häuschen in der Seniorenresidenz „Rosige Aussicht“, wo die erwachsenen Söhne Ben und Brian sie für die letzte Lebensphase untergebracht haben.
Hastig angereist, vermuten die beiden Brüder zunächst, ihre Eltern hätten den Verstand verloren. Bens schwangere Frau Jess, ganz verständnisvolle Therapeutin, versucht gar, die Beziehung ihrer Schwiegereltern durch sanfte Berührungen zu heilen. Doch schnell wird klar: Nancy und Bill wollen sich wirklich trennen und ihre Familie zerstören ... da fallen Schüsse im Nachbarhaus.
Fehlalarm! Die Schüsse stammen aus einem Fernseher. Alles nur Show – so wie die Anteilnahme der Kinder, die beruflich gestresst sind und ihre eigenen Probleme verdrängen. Und davon haben sie reichlich: jeder mit jedem und jeder mit sich selbst.
Als dann auch noch Bills Freundin Carla auftaucht, die der rüstige Rentner beim Stand-Up-Comedy-Kurs des Altersheims kennengelernt hat, und anschaulich die Vorzüge ihres Single-Daseins schildert, erkennt Nancy: „Die Ehe ist ein Käfig, aus dem du dich nicht befreien kannst. Sie hält dich fest. Sie gibt dir Halt. Aber respektiere sie bloß nicht, denn Gott weiß, sie respektiert dich auch nicht. Die Ehe ist ´ne Boa Constrictor. Sie schaut zu, wie du verkümmerst.“
Politisch inkorrekt und herausragend unterhaltsam: „Rosige Aussicht“ ist ein abgründig komisches Stück über eine Frau, die endlich frei sein will. Und über den unzerstörbaren Glauben an den Mythos Familie.
Pressestimmen
„… ´Rosige Aussicht´ ist ein absolutes Theater-Muss zur Jahresendzeit. …“
Peter Zander, Berliner Morgenpost
„Eine … sehr geglückte Produktion, durchweg gut besetzt …, die auch theatertechnisch einiges auffährt.“
Patrick Wildermann, Der Tagesspiegel
Spieldauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten, exkl. eine Pause
Besetzung