Im Zweifel für den Angeklagten

Christian Kohlund als der berühmteste Strafverteidiger der amerikanischen Geschichte.

Ein Mann schreibt Rechtsgeschichte „Ich habe vor dreißig Jahren Curd Jürgens in der Rolle des Clarence Darrow gesehen, das hat mich nicht mehr losgelassen.“, erzählt Christian Kohlund über den wahrscheinlich bedeutendsten Strafverteidiger der amerikanischen Geschichte. Kohlund hat sich gründlich mit dem Stück von David Rintels, in dessen Zentrum Darrow steht, beschäftigt. Er hat den Text neu übersetzt, Regie geführt sowie das Bühnenbild entworfen und steht in der Rolle des Clarence Darrow auf der Bühne. Der Schauspieler ist begeistert von Darrows Courage und dessen unermüdlichem Kampf gegen alles, was der als Verletzung von Ethos, Recht, Humanität und Wahrheit empfand, denn der 1857 in Ohio geborene Anwalt plädierte Zeit seines Lebens gegen die Todesstrafe und bewahrte mehr als 100 des Mordes Angeklagte vor der Hinrichtung. Keiner seiner Klienten wurde in den Tod geschickt.
Darrow wurde vor allem bekannt durch seine Verteidigung des Lehrers John Scopes, den man beschuldigte, an der High School Evolutionstheorie zu lehren.
Die Verteidigung des amerikanischen Gewerkschaftsvertreters Eugene V. Debs, der die Eisenbahnarbeiter zum Widerstand aufgerufen hatte, machte Darrow landesweit bekannt. Er fühlte sich dazu berufen, den Mann zu verteidigen: „Denn kein anderes Vergehen wurde je mit so strengen Strafen belegt, wie das Begehren, den Unterdrückten zu helfen.“
Einer seiner berühmtesten Prozesse war der Fall der McNamara-Brüder, die 1911 das Gebäude der Los Angeles Times in die Luft gesprengt hatten. Die Verhandlung endete auf Grund des Geständnisses der beiden mit Haft – und nicht mit der Todesstrafe.
Darrows Kampf galt den Unterprivilegierten. Sein Credo lautete: „Ich hasse die Sünde, aber niemals den Sünder.“

Besetzung

Clarence Darrow Christian Kohlund