Helmut Baumann

... begann seine Tänzerlaufbahn Anfang der 60er Jahre an der Hamburger Staatsoper. Parallel zu seinem ersten Engagement an diesem Haus nahm er Schauspielunterricht.

Seine Karriere als Solotänzer führte über Münster nach Köln, wo er später auch als Choreograph tätig war. Er gastierte an den Ballettkompanien Düsseldorf, München, Hamburg und Berlin.

Boy Gobert holte ihn an das Thalia Theater Hamburg, wo er eine Revue um die Figur Kaiser Wilhelm inszenierte. In der Folge gehörte er jahrelang als Regisseur zum Team der Bühne.

Ende der 70er wurde Baumann, dessen Bandbreite – sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater – groß war, ein gefragter Regisseur. Auch als Musicalregisseur machte er damals bereits auf sich aufmerksam: Für das Thalia Theater inszenierte und übersetzte er die Deutsche Erstaufführung von „Chicago“, führte Regie bei „Sweet Charity“, „Kiss me Kate“ und „Drei Musketiere“. In Wien inszenierte er „Jesus Christ Superstar“, „Cabaret“, „Anatevka“ sowie „West Side Story“ in Zürich, „Sweet Charity“ und „Happy End“ in München, „Ich steig aus “ und „Richards Korkbein“ in Berlin, um die Wichtigsten zu nennen.

1984 wurde Helmut Baumann in seine Geburtsstadt Berlin, ans Theater des Westens berufen – zuerst als künstlerischer Leiter, später als Intendant. Hier konnte er seine Vorstellungen von unterhaltendem Musiktheater gemeinsam mit seinem Lebenspartner, dem Choreographen und Regisseur Jürg Burth, unter idealen Bedingungen verwirklichen. Herausragende Inszenierungen wurden ins Ausland eingeladen: z. B. „Die Ufa-Revue“ nach Washington ins Kennedy Center oder die „Kurt-Weill-Revue“ nach Paris ans Thétre de l´Odéon.

15 Jahre, von 1984 bis 1999, bot das Theater des Westens unter seiner Leitung einen facettenreichen Spielplan, der von Broadwayoper über Musicalklassiker zu –neuheiten, alles umfasste.

Spätestens seit der Deutschen Erstaufführung des Musicals „La cage aux folles“ im Jahr 1985 kennt man Helmut Baumann auch als Schauspieler. Seiner Darstellung der Rolle Albin/Zaza fügte er einige prägnante Figuren wie Henry Higgins („My Fair Lady“), Alfred Kringelein („Grand Hotel“), Conferencier („Cabaret“) und Toddy („Victor/Victoria“) hinzu.

Im Jahr 2007 eröffnete seine Inszenierung von „Orpheus in der Unterwelt“ die Saison an der Volksoper Wien unter der neuen Leitung Robert Meyer/Dr. Rainer Schubert.

Für das Theater am Kurfürstendamm realisierte Baumann die Musicals „Swinging Berlin – Tanzen verboten“ und „Das Apartment“. Außerdem spielte er in der Komödie „Achtung Deutsch!“ mit.

Im Februar 2013 inszeniert er „Die verkaufte Braut“ an der Volksoper Wien und im Juni 2013 ist er in der Operette „Ball im Savoy“ unter der Regie von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin als türkischer Diplomat Mustapha Bey zu sehen.


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