Franz Wittenbrink
… wurde 1948 als sechstes von 13 Kindern in Bentheim (Niedersachsen) geboren. Mit neun Jahren kam er in das Musikinternat der Regensburger Domspatzen und erhielt dort seine Ausbildung in Klavier, Violoncello, Orgel, Trompete, Tonsatz und Kontrapunkt. Nach dem Abitur schlug er eine typische 68er-Laufbahn ein: Er studierte Soziologie, arbeitete als Müllfahrer, Fließbandarbeiter, Maschinenschlosser, Offsetdrucker, Klavierbauer und kehrte 1982 zur Musik zurück.
Beginnend am Nationaltheater Mannheim und Staatstheater Stuttgart, war er 1993 bis 2000 Musikalischer Leiter am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Mit den von ihm entwickelten szenischen Liederabenden wie „Sekretärinnen“, „Männer“ oder „Alle Lust will Ewigkeit“ begründete er ein neues, höchst erfolgreiches Theatergenre, das an vielen Theatern (auch im Ausland) zum Kult geworden ist. Er inszenierte seine Stücke u. a. am Staatstheater Stuttgart, an den Münchner Kammerspielen, am Staatsschauspiel Dresden, am Theater Basel, am Schauspielhaus Hamburg, am Thalia-Theater Hamburg, am Berliner Ensemble, am Burgtheater Wien, am Staatstheater Hannover, bei den Salzburger Festspielen und dem Festival d´Aix-en-Provence. Die „Comedian Harmonists“ inszenierte er erstmals 1987 als musikalisch-szenische Lesung nach dem berühmten Buch von Eberhard Fechner am Staatstheater Stuttgart. Dafür rekonstruierte und bearbeitete er auch die im Krieg verschollenen Ensemble-Gesangs-Noten der Comedian Harmonists.
Für das Programm „Verrückte Zeiten“ der Berlin Comedian Harmonists, das 2009 am Kurfürstendamm seine Berliner Erstaufführung feierte, bearbeitete Wittenbrink eine große Zahl von neueren Welthits im Stile der Comedian Harmonists, u. a. Stücke von Glenn Miller, den Beatles und Michael Jackson. 2011 erhielt er den österreichischen Theaterpreis „Nestroy“.