Christian Berg †

Christian Berg, der 1966 in Bad Oeynhausen geboren wurde, bezeichnet sich selbst gern als waschechten Cuxhavener, verbrachte er an der Nordseeküste doch immerhin seine Kindheit und Jugend.

Bereits mit 11 Jahren gründete er sein erstes eigenes Unternehmen, den „Circus Montana“.

Zwei Jahre später kam es bei einem Besuch im Circus Giovanni Althoff zu einer Begegnung mit dem berühmten Circusdirektor und seine Berufswahl entschieden: „Clown“.

Gesagt, getan: 1983 bekam Berg sein erstes Soloengagement als Clown im Schweizer Traditionszirkus „STEY“ und beim „Zirkus Fliegenpilz“.

Von 1984 bis 1987 besuchte Christian Berg dann erfolgreich die Schauspielschule in Hamburg, wo er „Sprechen, Atmen und Tanzen“ lernte und man ihm das weitere wichtige Rüstzeug für die Bühne mitgab.

Im Abschlussjahr erhielt er sein erstes Engagement an den Badischen Kammerspielen in dem Stück „Generalprobe“. Es folgte ein Kindertheaterengagement in Düsseldorf.

Die erste eigene Produktion brachte Christian Berg 1988 mit „Pinocchio - Das Musical“ auf die Bretter. Diese Erfahrung sollte prägend für seinen weiteren Karriereweg sein.

In den 1990er Jahren startete Berg mit seinen beiden „Jim Knopf“-Musicals und der Erfolgsproduktion „Das Dschungelbuch” richtig durch. Die Musik für diese Produktionen komponierte der bekannte Liedermacher Konstantin Wecker, mit dem Berg auch privat befreundet ist.

2001 sorgte der Christian Berg mit dem Kindermusical „Petersson und Findus“ in 50 deutschen Städten für Furore.

Im gleichen Jahr erschien auch sein erstes Kinderbuch „Tamino Pinguin“ im renommierten Thienemann Verlag und wurde ein Erfolg. Es folgten weitere Geschichten vom liebenswerten Pinguin, von denen auch Bilderbücher gedruckt werden. Die Bücher erscheinen zwischenzeitlich in acht Sprachen unter anderem auf Chinesisch und Japanisch.

2004 kam es bei dem Partymusical „Cinderellas Party“ zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Volker Rosin.

Berg suchte weitere bekannte Komponisten für seine unzähligen Ideen und gewann 2005 Stephan Sulke und Tobias Künzel von der Formation „Die Prinzen“ für eine Zusammenarbeit. Die Ergebnisse aus den Zusammenarbeiten konnten sich einmal mehr sehen und auch hören lassen: Die Produktionen „Heidi“ und „Urmel“ kamen beim Publikum bestens an.

Ein weiterer Höhepunkt in der Karriere Christian Bergs war die Zusammenarbeit mit „Mr. Grand Prix“ Ralph Siegel - 2006 inszenierte Berg mit „Lachen! - Die Zeit der Clowns“ ein erlebenswertes Musical, das sich verstärkt auch an das erwachsene Publikum richtet.

Anlässlich seines 20. Bühnengeburtstages 2007 inszenierte Berg das Musical „Jim Knopf und die Wilde 13” noch einmal. Konstantin Wecker schrieb sogar einige neue Lieder für das Stück.

Die gefeierte Premiere fand am 17. November im Hamburger Schmidt Theater auf der Reeperbahn statt. Dort hatte es im Jahr zuvor 42 ausverkaufte Vorstellungen von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” gegeben. Das Musical wurde so zum erfolgreichsten Kinderstück in der Geschichte des Theaters auf dem Kiez inszenierte.

Parallel produzierte Christian Berg mit Konstantin Wecker das Familien-Musical der „Kleine Lord“, das Anfang Dezember 2007 im Deutschen Theater München uraufgeführt wurde.

2008 produzierte Berg gemeinsam mit Schmidts Tivoli in Hamburg „Peter Pan - Fliege Deinen Traum“ mit 70 Vorstellungen im Schmidt Theater und einer umfassende Tournee durch Deutschland und die Schweiz.

Der „Kleine Lord“ wurde gleich zwei Mal produziert, einmal für das Duisburger Theater am Marientor und in einer zweiten Produktion für die Stadthalle Wien und das Theater am Kurfürstendamm in Berlin.

2009 tourte Berg weiter mit „Peter Pan“ und durfte im Juli erstmals und mit exklusiver Erlaubnis der Erben Michael Endes aus beiden Jim Knopf-Büchern ein Musical machen: „Happy Birthday, Jim Knopf“.

Ein Lebenstraum ging in Erfüllung. Das Stück wurde am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt.

Im September wurde „Alice im Wunderland“, mit der Musik von Rainer Bielfeldt, uraufgeführt und feierte große Erfolge.

Erstmals bediente sich die Komödie Winterhuder Fährhaus der Ideen von Christian Berg und beauftragte sein Unternehmen, Schmidt & Berg, mit „Cinderella“ ein Weihnachtsmärchen zu produzieren.

2010 sorgte Christian Berg für bundesweite Furore, als er ein Verbot von sogenannten Killerspielen forderte. Monatelang geriet der Musicalmacher nicht aus den Schlagzeilen und viel schlimmer: nicht aus dem sprachlich beleidigenden Zielfernrohr der Gamer-Szene.

Im April 2010 feierte eine Neuinszenierung seines Musicals „Das Dschungelbuch“ im Hamburger Schmidt Theater Premiere und feierte dort in einer Kooperation mit Hagenbecks Tierpark größte Erfolge. Das Stück wurde bis zum 30.12.10 verlängert.

Im Juni 2010 inszenierte Christian Berg seinen „Peter Pan“ in Dortmund an der Oper und heimste damit nicht nur den Beifall des Publikums ein, sondern schaffte es auch ein ganzes Opernhaus für die "leichte Unterhaltung" zu begeistern.

Das Sommertheater im Schlossgarten Cuxhaven feierte 2010 Wiedergeburt mit „Der Traum von Freiheit - Tjede des Nordens“. Als Gaststar wurde Pierre Brice gewonnen. Medien und Publikum feierten Christian Bergs neues Werk unter der Regie von Melanie Herzig.

Im Juli 2010 erschien im Berliner Aufbau Verlag sein neues Buch „Kleines Monster Monstantin“ mit dem Berg ab September auf Lesereise ging.

Eine Zusammenarbeit mit der Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg wurde gefestigt; Berg produzierte für das berühmte Hamburger Komödienhaus: „Pinocchio“ (2010), „Wachgeküsst“ (2011) sowie „Schneewittchen“ (2012).

Zur Weihnachtszeit 2012 liefen allein fünf von Christian Berg selbst produzierte Weihnachtsshow an deutschen Theatern: „Schneewittchen“ in Hamburg, „Das Dschungelbuch“ in Hannover, „Jim Knopf“ in Berlin, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in Dresden und „Tamino Pinguin“ in Hamburg.

Im Dezember 2012 erschien im Schardt Verlag Christian Bergs erster Roman für Erwachsene: „Der Niemalslacher“.

Nachdem im Frühjahr 2013 ein längeres Gastspiel mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in Stuttgart zum Erfolg bei Feuilleton und Publikum wurde, entschloss sich Christian Berg die Veranstalter dieser Produktion, die Stuttgarter C2 Concerts GmbH, Christian Doll und Christian Ludewig, als Produzenten seiner zukünftigen Projekte auszuwählen und mit ihnen zusammen weiter fabelhafte Familienunterhaltung auf die Bühne zu bringen. Nach 25 Jahren der Selbstständigkeit, ohne Subventionen und größere Sponsoren, war es Christian Berg nicht mehr möglich allein zu arbeiten und die Fülle der Produktionen selbst zu stemmen.

Die Bühnen am Kurfürstendamm zeigten Bergs „Pinocchio“ und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“.

Christian Berg starb am 18. Januar 2022 im Alter von 55 Jahren.


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