Andreas Schmidt †

... wuchs in Berlin auf. Nach seiner Schauspielausbildung war er ab 1986 auf verschiedenen Bühnen unter anderem in Mannheim, an den Städtischen Bühnen Dortmund, am Kleinen Theater in Bonn sowie an der Vaganten Bühne Berlin zu sehen.
Seit er in Reinhard Hauffs Musical-Verfilmung „Linie 1“ (1988) durch das Berliner U-Bahn-System schlurfte, hat Andreas Schmidt in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mitgewirkt.
Dazu kamen regelmäßige Drehbuch- und Regie-Arbeiten. Einen Namen machte er sich anfangs durch seine Zusammenarbeit mit dem irischstämmigen Berliner Regisseur Eoin Moore.
Für seinen Auftritt in dessen vielfach prämiertem DFFB-Abschlussfilm „Plus Minus Null“ (1997) wurde Schmidt beim Sotchi International Film Festival als bester Schauspieler ausgezeichnet. Als prügelnder Polizist in Moores Drama „Pigs will fly“ (2001) erhielt er eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“.
Er stand für Bob Rafelsons „Porn.Com“ (2001) und Isabel Kleefelds „Das Gespenst von Canterville“ (2004) vor der Kamera. Er war als Verkäufer für Herrenmode in Kathrin Feistls „Bin ich sexy?“ (2003), als Mitglied einer schwulen Fußballmannschaft in Sherry Hormanns „Männer wie wir“ (2003) und als arbeitsloser Geigenbauer in Eoin Moores Sauna-Geschichte „Im Schwitzkasten“ (2006) im Kino zu sehen. Für seine Rolle in „Cataract“ vom Regisseur Sainath Chodhoury wurde er als osteuropäischer Tankstellenräuber beim Berlinale Talent Campus ausgezeichnet. Durch Andreas Dresens Kinofilm „Sommer vorm Balkon“ wurde er schließlich dem ganz großen Publikum bekannt. Für diese Rolle war er in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ beim Deutschen Filmpreis 2006 nominiert. Im selben Jahr kam „Gefangene“ von Iain Dilthey heraus.
In „Die Fälscher“ von Stefan Ruzowitzki, der 2008 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film prämiert wurde, spielte Andreas Schmidt einen der Fälscher. In dem Jahr war er auch in Ingo Haebs „Neandertal“ sowie in der Verfilmung von Heinz Strunks Bestseller „Fleisch ist mein Gemüse“ als Schützenfestbarde Gurki mit Minipli und Glitzerjackett zu sehen. Eine Rolle, für die er 2009 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Beste Nebenrolle“ geehrt wurde. Zudem beeindruckte er die Fernsehzuschauer mit der Darstellung eines Mörders in der ARD-Serie „Polizeiruf 110“.
Andreas Schmidt hat insgesamt sechs Stücke für die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm inszeniert: „Die süßesten Früchte“, „Männerhort“, „Die sieben Todsünden“ (hierzu schrieb er auch das Buch), „Und abends Gäste“, „4 nach 40“ und „Eine ganz normale Familie“.
In der Komödie am Kurfürstendamm war er zuletzt in „Fettes Schwein“ zu sehen.

Am 28. September 2017 verstarb Andreas Schmidt in Berlin.


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